Auszüge
Stadtvertreter-Sitzung im Nordseebad Westerland am 29. April 1952
Der Haushaltsplan als Spiegel der Finanzlage
"Magistrat und Finanzausschuß haben sich vor der Notwendigkeit gesehen, an den ursprünglichen Ansätzen im Etat Streichungen in einer Gesamthöhe von 100 000 DM
vorzuschlagen."
"Doch zwängen alleine schon die erhöhten Ausgaben wegen der gestiegenen Löhne, Gehälter und Preise zur Beibehaltung der im Vorjahre erhöhten Steuern."
"Notwendig wäre die Rückgabe eines beträchtlichen Teiles der staatlichen Steuern zur Durchführung der Gemeindeaufgaben, die vielfach im Staatsauftrag durchzuführen seien."
"Für die eigentlichen Selbstverwaltungsaufgaben können kaum nennenswerte Mittel bereitgestellt werden, trotz des Hinweises auf den katastrophalen Zustand der Stra8en und der
städtischen Gebäude. Bestrebungen, die Steuerhebesätze zu ermä8igen, würden den Haushaltsplan schwer erschüttern und eine Finanzlage schaffen, aus der kein Ausweg zu finden sein
würde."
"Der Schulhaushalt verschlingt seit dem ungewöhnlichen Einwohnerzuwachs ganz erhebliche Mittel, die die Finanzkraft der Stadt auf eine harte Probe stellen."
Die Aufwendungen für das Kulturleben sind so gering, da8 von einer wirklichen Unterstützung nicht gesprochen werden kann." (im Grenzland!).
"Das Krankenhaus mit seinem zwangsläufigen Unterschu8 ist das stete Sorgenkind der Stadt."
"Die Kosten für den unumgänglichen Ausbau des Kursaales in Höhe von 27 000 DM müssen wegen der Unmöglichkeit einer Kreditbeschaffung aus laufenden Mitteln bestritten werden."
"Die Kosten für die bauliche Unterhaltung der städtischen Wohnhäuser mu8ten auf 35 70O DM erhöht werden, um die Baulichkeiten vor weiterem Verfall zu schützen."
"Durch die Einrichtung des Obdachlosenheims, das durch zahlreiche Wohnungsräumungen notwendig wurde, entstehen erhebliche Kosten für Miete und Unterhaltung, die nur zum Teil
wieder hereinkommen."
"Die Kassenlage ist nach wie vor angespannt. Erfahrungsgemäß entstehen während der saisonlosen Zeit immer Einnahmerückstände, die erst in den Sommermonaten hereingebracht werden können. Die
Gesamt-Einnahmereste betragen rund 175 000 DM."
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